Gründer des Musikvereins 1924 Winningen:Richard Mölich - Heinrich Kröber - Albert Kröber - Albrecht Traus - Ewald Sturm - Albert Gail - Bernhard Reick - Heinrich Brost - Wilhelm HillandAm 30. August 1924 fanden sich 9 Männer im Hause Heinrich Kröber zusammen, um einen Musikverein zu gründen.Grundlage waren einige gebrauchte und geliehene Instrumente. Es gehörte schon eine Portion Mut dazu, ein solchesUnternehmen zu beginnen. Jedes Mitglied zahlte damals einen Aufnahmebeitrag von 50,00 bis 80,00 Mark. Einige Gönnerliehen zinslos größere Geldbeträge und auch die Gemeinde Winningen stellte ein zinsloses Darlehen in Höhe von 800,00Mark zur Verfügung. Eine Basis war also geschaffen. Den Vorsitz im Verein, der sich zunächst "Musikverein 1924 Winningen" nannte, übernahm Herr Richard Mölich und zumersten musikalischen Leiter wurde Herr Dirigent Werner gewählt. Diese Wahl war sehr glücklich, da Herr Werner seinKönnen den jungen Musikanten vermittelte, ohne hierfür eine Bezahlung zu erhalten.Es folgte eine Zeit harter Proben und am 6.12.1925 konnte das erste öffentliche Konzert mit großem Erfolg aufgeführtwerden. Der Durchbruch war gelungen und es wurden nun die verschiedensten Veranstaltungen bestritten. Die erstenfinanziellen Einnahmen waren zu verzeichnen und die Schulden konnten abgetragen werden. Ob Tanzmusik beim Ziegenzuchtverein oder Promenadenkonzerte an der Mosel- alles wurde gespielt und bald hatte sich der Verein schon über die Grenzenvon Winningen hinaus einen Namen gemacht. Aus dem Jahresbericht 1926 istzu entnehmen, daß bei 39 öffentlichen Veranstaltungen gespielt wurde undaußerdem 144 Übungsstunden abgehalten wurden. Konzertstücke der klassischen Musik, der leichteren Muse undUnterhaltungsmusik bildeten bald eine bunte Palette im Repertoire desMusikvereins. Es nimmt daher nicht wunder, wenn die Chronik überVeranstaltungen im Westerwald, im Hunsrück - ja gar in der hohen Eifel imRaum Gerolstein Auskunft gibt. Heute mag man eine derartige Erwähnungbelächeln aber man bedenke die damaligen Verkehrsverhältnisse. Die Fahrt mit dem Fahrrad mit geschultertem Instrument zu auswärtigen Veranstaltungen gehörte genauso zum "Geschäft"wie die zwar bequemere, aber langsamere Fahrt mit dem Pferdefuhrwerk. Mit der Vereinsarbeit und den Leistungen ging esin den Folgejahren stetig bergauf. Die Kameradschaft wurde in besonderem Maße gepflegt und man kann von vielengemütlichen Zusammenkünften und manch schöner Fahrt lesen. Der Musikverein war immer ein gern gesehener Gast undin der näheren und weiteren Umgebung bekannt und beliebt.Beim Studium der damaligen Jahresberichte kann man feststellen, daß der Winninger Musikverein auch bei Veranstaltungenvon Staat und Politik anzutreffen war. So wird von der Teilnahme an Propaganda-Märschen der NSDAP und vommusikalischen Empfang zahlreicher Sonderzüge "Kraft durch Freude" berichtet. Der Ausbruch des 2. Weltkriegs brachte aber auch hier die Vereinsarbeit zum Erliegen. In einer Besprechung, bevor dieletzten Musikanten in den Krieg zogen, wurde beschlossen: "Der Notenschrank soll gut verschlossen an seinem Platzbleiben, sämtliche Instrumente haben die Mitglieder gut aufzubewahren. Während des Krieges wird keine Musik gemacht".