Die Winzerkapelle von 1974 bis 1998Mit einem Musikfest feierte der Verein 1974 unter dem Motto "Blasmusik beimHexenwein" mit großem Erfolg sein 50jähriges Jubiläum. Nach diesem gelungenen Festkam man zu dem Entschluß jährlich an einem Tag "Geburtstag" zu feiern. So war schnelldas nun schon traditionelle "Lampionfest" der Winzerkapelle aus der Taufe gehoben.Nach über zwei Jahrzehnten Dirigententätigkeit legte 1980 unser hochverehrter HerrObermusikmeister a. D. Max Russy aus gesundheitlichen Gründen sein Amt alsmusikalischer Leiter nieder. Den Musikanten war es ein aufrichtiges Bedürfnis denpersönlichen Kontakt zu Herrn Russy nicht zu verlieren. Er wurde zum Ehrendirigentender Kapelle ernannt - verbunden mit einer jährlichen Rente in Form einer Kiste"Winninger Wein".Mit Herrn Helmut Berg, einem Profimusiker des Heeresmusikkorps 300, wurde schnell ein neuer Dirigent gefunden, der dieerfolgreiche Arbeit seines Vorgängers fortsetzte. In den Jahresberichten kann man immer wieder von Auftritten bei Veranstaltungen bedeutender Persönlichkeiten desöffentlichen Lebens lesen. So war es für den Verein eine große Ehre beim Empfang des französischen StaatspräsidentenPompidou mitzuwirken sowie bei Veranstaltungen der damaligen Bundeskanzler Ludwig Erhardt, Willy Brandt und HelmutSchmitt aufspielen zu dürfen. Gemeinsam mit der Winninger Winzer-, Trachten- und Tanzgruppe war die Winzerkapelle beim Kanzlerfest 1995 desBundeskanzlers Helmut Kohl zu Gast. Die Musikanten fühlten sich bei diesem Fest derart wohl, daß sie, in Unkenntnis derüblichen Etikette, im Garten des Kanzleramtes immer wieder aufs Neue aufspielten. Viele hochkarätige Besucher waren derMeinung, daß dies doch eine gelungene Änderung des ihnen sonst so gewohnten Programmablaufs sei. Die alte"Reichshauptstadt" und nun neue "Bundeshauptstadt" Berlin war in den folgenden Jahren immer wieder Ziel derWinzerkapelle. So waren die Musikanten bei der Internationalen Tourismusbörse (ITB) und bei der Grünen Woche 1982und 1996 in Berlin. Besonders hervorzuheben und unvergeßlich ist wohl der Auftritt der Kapelle im "Internationalen-Congreß-Centrum" (ICC-Berlin). Über 3.000 Gäste standen bei den Klängen der Winzerkapelle auf den Tischen und Bänkenund eine schier endlose Polonaise marschierte durchs ICC. Selbst den nicht auf den Mund gefallenen Berliner verschlug esdie Sprache und sie meinten nachher: "Sowatt hamwer hier noch nich jesehn, wa".Im Laufe des Jahres 1994 erfolgte ein Wechsel der musikalischen Leitung unseres Vereins. Mit Herrn Bernd Friedmann, derebenfalls Musikprofi im Heeresmusikkorps 300 ist, hatten wir einen exzellenten Dirigenten gefunden.Im Februar 1995 wurde zum ersten Mal eine Bob-WM in Winterberg ausgerichtet und der feierliche Einmarsch der Nationenwurde von der Winzerkapelle Winningen angeführt. Einige Musikeinlagen während der Eröffnungsveranstaltung und dieNationalhymne als Abschluß war ein großes Erlebnis und ein schöner Erfolg für uns.Ein Beschluß der Mitgliederversammlung im Januar 1997 brachte für den Verein eine einschneidende Veränderung. Hattendoch die Gründerväter in ihren Statuten bestimmt daß nur männliche Musikanten dem Verein angehören dürfen, wurdedies durch eine Satzungsänderung aufgehoben und in der Zwischenzeit gehören nun erfreulicherweise auch einigeweibliche Musikantinnen unserem Verein an.Im Jahr 1948 wurden sie als Mitglied in den Musikverein aufgenommen. Nach 50 Jahrenaktiver und vorbildlicher Vereinsarbeit wurden unsere Musikkameraden Hugo Kröber undRudi Mölich bei der Mitgliederversammlung 1998 zu den ersten "aktiven Ehrenmitgliedern"ernannt. Beiden Musikanten gilt unsere höchste Anerkennung und ein herzlicher Dank fürihren unermüdlichen Einsatz.